Whistleblower verrät wie gewinnreich die Herstellung von Krebsinfusionen ist

Im Juli 2023 teilte Robert Herold öffentlich mit, dass die Herstellung von Krebsinfusion weit aus günstiger sei, als dann bei der Krankenkasse abgerechnet.

Es gibt Wirkstoffe, da können Krebsapotheker fast an die 1000 € mit einer Infusion nebenbei erzielen, dazu kommt dann noch die Herstellungspauschale. Die Herstellungspauschale soll eigentlich schon die Kosten von Unkosten und Gewinn umfassen.

Würden die offensichtlichen günstigeren Einkaufspreise über die Krankenkassen erstattet werden, würden die gesetzlich Versicherten nach Schätzungen von NDR,WDR und Süddeutscher Zeitung, jedes Jahr an die 500 Millionen Euro einsparen können.

Als Medien und das ARD-Magazin Monitor ausführlich im Juli darüber berichteten, dass die Gewinnspanne bei Krebsapothekern doch sehr hoch sei, war die Irritation groß. Laut Karl Lauterbach wäre dies kein haltbarer Zustand und dieses müsste regulierend angegangen werden.

Gesundheitspolitiker und CSU-Bundestagsabgeordnete Stephan Pilsinger fragte die Regierung, was denn bisher genau dagegen unternommen wurde. Knappe Antwort aus Lauterbachs Ministerium durch des parlamentarischen Staatssekretärs, für November wäre eine Versammlung mit den Fachkreisen datiert, mit Absicht einer „fundierten Sachverhaltsermittlung". Änderungen des Gesetzes können erst nach dem Termin geprüft werden.

Das noch nichts passiert ist, betrachtet Pilsinger kritisch. Im Sommer wurde deutlich, dass die Herstellung von Zytostatika in Apotheken einer ausschlaggebenden Regulierung bedarf. Seit Juli ist nichts in der Hinsicht passiert.

Robert Herold ist Partner von Apothekerzunft und auch in einer Einkaufsgemeinschaft mit Namen Auriga. Durch die Apothekerzunft wurde er unter Druck gesetzt, Auriga möchte ihn ausschließen, weil die Gemeinschaft der Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen Ihrer Mitglieder nutzen sollte.

Nach Auskunft von NDR, WDR und SZ wird Herold durch Peterseim und Apothekerkollegen vorgeworfen, dass er sich geschäftsschädigend verhält. Die Gewinne seien nicht zu hoch und erwähnen noch, dass Sie hohe Kosten für Ihre Labore hätten, die auch mit der Herstellungspauschale, die die Kassen außerdem übernehmen, scheinbar nicht gewinnbringend seien.

Ein beauftragtes Gutachten von der Regierung und auch die Kassen sehen dies wie Herold. Die Einkaufsgemeinschaft der Förderung der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen soll Ihren Teilnehmern dienen, somit habe er die Interessen beeinträchtigt und soll nun ausgeschlossen werden.

Die Gesellschafterversammlung von VZA-Präsident Peterseim (Auriga) entschied „einstimmig" im Protokoll, dass Herold ausgeschlossen wird. Peterseim gab scharfe Kritik an Herold.

Herold wird vorgeworfen, dass er allen Apothekern und auch den Glaube von den Bürgern an die onkologische Produktion geschadet hat. Sein Verhalten sei unerhört.

Auf Rückfrage von NDR, WDR und SZ habe Präsident Klaus Peterseim, der selbst eine Apotheke (Dom Apotheke) in Essen betreibt, keine Reaktion gezeigt.

Es seien viele positive Rückmeldungen an Herold gekommen, von Patienten und auch von Ärztinnen und Ärzten. Die Kritik kommt nur von Apothekern, die Krebsmedikamente herstellen.

Das Herold aus der Einkaufgemeinschaft Auriga entlassen wurde, war nicht die einzige Auswirkung für den Whistleblower. Für die Sächsische Landesapothekerkammer war Herold als Fortbildungsreferent aktiv, diese hat ihn bereits ausgeschlossen. Die Landesapothekerkammer teilte in einen Schreiben mit, dass man bei Fortbildungen keine überflüssigen Gespräche darüber haben möchte.

Man fragt sich, welchen Schutz Whistleblower bei der Kammer erhalten, wenn Sie Hinweise in ihrem Beruf aufdecken und melden und wo genau das angebliche Fehlverhalten von Herold liegt. Auf Nachfrage von NDR, WDR und SZ an den Präsidenten der Sächsischen Apothekerkammer Göran Donner, teilt er mit, dass er Robert Herold zu seiner eigenen Sicherheit vorerst von den Fortbildungen ausgeschlossen hat. Zudem würde es der Kammer überlassen, wer als Referent für die Kammer tätig ist, so Präsident Donner.

Haushaltspolitikerin und Bundestagsabgeordnete Paula Piechotta von den Grünen hat nach der Herausgabe der Beanstandung, Kontakt zu Robert Herold aufgenommen und ihn in Sachsen besucht. Frau Piechotta sagt, dass Herold nur gutes für die Patienten möchte und nicht möchte, dass ihnen zu viel Geld abverlangt wird. Er ist ein solider Apotheker, der nur für die Gerechtigkeit steht.

Der Umgang mit Herold sei nicht in Ordnung, so Piechotta, dies ist ein Exempel für eine miserable Fehlkultur im Gesundheitswesen. Herold sollte als ehrlicher und korrekter Apotheker belohnt werden und anstelle davon, wird er bestraft.

Das Gespräch was Ende November im Lauterbach-Ministerium geplant ist, setzt Lichtblicke bei den Krankenkassen. Der Bundesverband der AOK möchte erzielen, dass die Krankenkassen Ausschreibungen auf regionaler Ebene für Ihre Mitglieder machen dürfen. In kleinen Gebieten mit einem Anfahrtsweg von 30 min. können sich Zyto-Apotheker für die Versorgung bewerben.

In einer Besprechung zwischen ARD-Magazin Monitor und AOK-Arzneimittelexpertin Sabine Richard wurde das Modell erläutert, dass die preiswerteste Apotheke den Zuschlag für alle gesetzlich Versicherten in der Region bekommt und dies würde auch die Beitragszahler unterstützen. Vor einigen Jahren wurde ein Einsparpotential von ca. 600 Millionen Euro per Anno für die gesetzlichen Krankenkassen erkannt und diese Größenordnung könnte es jetzt auch wieder geben, so Richard.

Der damalige Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hat 2017 mit der Apothekerlobby die Ausschreibungen in dem Bereich verboten. Es hängt nun von Gesundheitsminister Lauterbach ab, ob diese Ausschreibungen für die Krankenkassen wieder erlaubt werden.

Herold ist sich sicher, dass er die Preise zum Einkauf von Krebsmedikamenten wieder öffentlich machen würde. Krebspatienten in ihrer Situation bräuchten eine ortsnahe Versorgung von einem Apotheker, der sich auch um Neben- und Wechselwirkungen sorgen kann.

Herold ist sich bewusst, dass es alleine mit einer Berichtserstattung wahrscheinlich nicht getan ist, die größte Gefahr danach, dass es leiser wird und nicht weiter angegangen wird.

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Ihr Team von Datenschutz Prinz 

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